Vestibularsyndrom

Das Vestibuläre Syndrom bei Tieren

Das Vestibuläre Syndrom, auch bekannt als Geriatrisches Vestibularsyndrom oder Idiopathisches Vestibularsyndrom, beschreibt eine Störung des Gleichgewichtsorgans bei Tieren.

### Was ist das Vestibuläre Syndrom?

Der Begriff „idiopathisch“ bedeutet, dass es bisher keinen bekannten Grund für dieses Krankheitsbild gibt. „Geriatrisch“ weist auf die Altersgruppe hin, aber auch bei jüngeren Tieren kann diese Krankheit auftreten. In einfachen Worten handelt es sich um eine Störung des Gleichgewichtsorgans, das dafür verantwortlich ist, dass Tiere sich im Raum orientieren können.

### Welche Tiere sind betroffen?

Das Vestibuläre Syndrom kann alle Tierarten betreffen, von Hunden und Katzen bis hin zu kleinen Heimtieren wie Meerschweinchen und Kaninchen. Die Krankheit tritt oft bei Tieren auf, die zuvor als völlig normal galten. Die Symptome können einige Tage bis zu mehreren Wochen anhalten.

### Warum tritt das Vestibuläre Syndrom auf?

Das Gleichgewichtsorgan ist ein komplexes System, bestehend aus Bogengängen und Säckchen. Es ermöglicht Tieren, sich im dreidimensionalen Raum zu orientieren. Wenn dieses System versagt, verliert das Tier das Gleichgewicht und kann sich buchstäblich nicht mehr auf den Beinen halten.

### Symptome des Vestibulären Syndroms

Die Symptome ähneln denen eines menschlichen Schlaganfalls, was einige Tierärzte dazu veranlasst, den Begriff zu verwenden. Diese Symptome umfassen unter anderem rhythmische horizontale Augenbewegungen, Kopfschiefhaltung, Drehschwindel, Schielen, Kreislaufen, Erbrechen und Futterverweigerung.

### Diagnose und Therapie

Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Untersuchungen, darunter Blutuntersuchungen, neurologische Untersuchungen und Bildgebung wie Röntgenaufnahmen. Es gibt verschiedene Ursachen für ähnliche Symptome, darunter vaskuläre Erkrankungen, Ohrentzündungen, Tumore und Infektionskrankheiten.

### Therapieoptionen

Die Therapie hängt von den individuellen Symptomen ab und kann Infusionstherapie, Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen sowie durchblutungsfördernde Mittel umfassen. Physiotherapie und Akupunktur können ebenfalls unterstützend wirken.
Beispielsweise werden Übungen durchgeführt, die den Gleichgewichtssinn und die Koordination trainieren.

### Prognose und Abschluss

Die Erholung erfordert Geduld von den Haltern, und kleine Fortschritte können bereits nach einigen Tagen festgestellt werden. Die Prognose variiert je nach Tierart, wobei Hunde in der Regel schneller genesen als Katzen. Ein angeborenes Vestibuläres Syndrom, das bei Welpen auftritt, unterscheidet sich von der erworbenen Form und erfordert spezielle Überlegungen.

Abschließend ist es wichtig zu wissen, dass die Symptome des Vestibulären Syndroms nicht mit einem Schlaganfall beim Menschen gleichzusetzen sind. Bei Verdacht auf dieses Syndrom sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, um die genaue Diagnose und Behandlungsoptionen zu besprechen.